Zwei Konzerntöchter der DB an die Börse?

Im zweiten Quartal 2017 soll zuerst die Auslandstochter DB Arriva in London an die Börse gehen, ein Jahr später dann die Spedition Schenker in Frankfurt. Die Bahn wolle zwischen 25 und 45 Prozent der Unternehmen platzieren. Der erhoffte Erlös soll insgesamt zwischen 4 Mrd und 5 Mrd Euro liegen. „Es geht um die zwei hübschesten Töchter, die wir in der Familie haben“, wird Finanzvorstand Richard Lutz zitiert.

Als Grund für die Pläne nennt das Blatt fehlendes Geld. Die Situation sie besorgniserregend, heiße es aus Kreisen der Bundesregierung. Die Geschäfte liefen schleppend und die Schulden würden wachsen. Der Konzern erwarte die Spitze des Schuldenanstiegs bis 2020. Steuere die Bahn nicht gegen, steige die Verschuldung laut internen Planzahlen auf 22,4 Mrd Euro an.

Die Folgen träfen die DB hart. Ratings an den Finanzmärkten fielen schlechter aus. Kredite würden teurer, der Zugang zu frischem Geld schwieriger. Der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Grube wolle die Verschuldung mit dem Geld aus den Börsengängen deshalb unbedingt unter 20 Mrd Euro halten. Allerdings dränge die Zeit. Gehe es nach Grube, würde noch im April eine Sondersitzung des DB-Aufsichtsrats einberufen, um im Grundsatz den Börsengang zu beschließen. Details könnten dann im Herbst bei einem weiteren Treffen folgen.

Eine Einigung darüber sei derzeit allerdings nicht in Sicht. Während Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) den Börsengang befürworte, lehnen ihn führende Politiker des Regierungspartners SPD ab. Grubes Vorschlag sei noch nicht entscheidungsreif, heiße es zur Begründung. Es müsse erst einmal für alle klar werden, „wo das Problem in der aktuellen Situation liegt“. (NaNa / mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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